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Schule und Schwimmtraining im Gleichschritt

Der Schweizerische Schwimmverband Swiss Aquatics leitet in Tenero ein nationales Leistungszentrum. Vierzehn Jahre nach seiner Eröffnung ziehen wir eine Bilanz des Programms, das den Nachwuchsschwimmerinnen und –schwimmern ermöglicht, Training und Schule optimal zu verbinden. Erfolge wie die Bronzemedaille an den Olympischen Spielen in Tokio von Noè Ponti sprechen für sich.

Antonio DJAKOVIC, SUI
Foto: Patrick B. Krämer

Der Trainingsstützpunkt in Tenero ist unter dem Namen Swiss Aquatics Training Base (SATB) bekannt. Ziel ist, Schweizer Schwimmtalenten, die eine Wettkampfkarriere an der nationalen oder internationalen Spitze anvisieren, das erforderliche Können zu vermitteln. «Seit 2007 bietet der Schweizerische Schwimmverband in Tenero ein integriertes Programm, das den Nachwuchstalenten ermöglicht, Schule und Training zu kombinieren», erklärt Steffen Liess, der Verantwortliche für Kurs- und Eventmanagement im CST. «Dieses Angebot beruht auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem CST, der Berufsschule für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler (SPSE) und dem Gymnasium Locarno. Das Programm war von Anfang an ein Erfolg. Das kombinierte Angebot ermöglicht den Nachwuchstalenten, eine solide schulische und sportliche Ausbildung zu erwerben.»

Ein kontinuierliches Wachstum
Markus Buck, Chef Leistungssport Schwimmen bei Swiss Aquatics und des Leistungszentrums in Tenero. «Im Laufe der Jahre hat sich SATB weiterentwickelt und an neue Herausforderungen angepasst», sagt er. «In der ersten Phase hatte das Programm dank der Anwesenheit eines Trainers vom Kaliber eines Guennadi Touretski eine internationale Berufung. Mit seinem Rücktritt konzentrierte sich der Trainingsstützpunkt Tenero auf die optimale Förderung unserer besten Schweizer Nachwuchsschwimmer. Wir haben den Mitarbeiterstab um zwei feste Trainer und einen für die Schulaktivitäten zuständigen Coach erweitert. Im Jahr 2017 konnten wir den renommierten italienischen Head Coach Massimo Meloni nach Tenero engagieren. Mit seiner Einstellung ist das Programm quantitativ und qualitativ gewachsen», erklärt er.
Das Ergebnis zeigt sich in der aktuellen Saison. Von der Swiss Aquatics Training Base profitieren beispielsweise Noè Ponti, Bronzemedaillengewinner über 100 Meter Delphin an den Olympischen Spielen in Tokio, sowie drei weitere Jugendliche, die an den Junioren- Europameisterschaften teilnehmen konnten. «Diese Erfolge bestätigen den Mehrwert der SATB, die das ideale Programm für junge Menschen bietet, die neben ihrer schulischen Ausbildung auch wettkampfmässig schwimmen wollen», ergänzt Markus Buck.

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Von der Swiss Aquatics Training Base profitiert auch Noè Ponti, Bronzemedaillengewinner über 100 Meter Delphin an den Olympischen Spielen in Tokio (Foto: Patrick B. Krämer).

Entwicklung an mehreren Fronten
Seit einigen Jahren hat SATB die Zusammenarbeit mit den regionalen Schwimmclubs intensiviert. «Wir haben ein regionales Programm aufgelegt, das sich an junge Talente aus dem Tessin richtet. Unsere Trainer betreuen nun auch das Frühtraining der SPSE-Schwimmer mit», erklärt Markus Buck. «2019 haben wir Andrea Mercuri angestellt. Mit ihm haben wir einen Trainer gewonnen, der nicht nur für die Vorbereitung der Schwimmer, sondern auch für die Koordination der Schulanforderungen und für Verwaltung verantwortlich ist. Außerdem haben wir eine Kooperation mit einem Athletiktrainer begonnen und uns gemeinsam mit dem CST als Leistungsdiagnostikzentrum etabliert. Der Leiter des Ausbildungsstützpunktes stellt sich den neuen Herausforderungen. «Aktuell arbeiten wir mit Gastfamilien und neuen Schulkooperationen mit Anbietern von Fernunterricht Lösungen», erklärt Markus Buck. «Wir freuen uns sehr auf die umfangreichen Bauprojekte am CST und natürlich am meisten auf die neue Schwimmhalle!»


Der Traum von den Olympischen Spielen
Im Leistungszentrum Tenero gehen Training und Schule Hand in Hand. «Das Programm bietet den Nachwuchsschwimmtalenten Möglichkeiten, die sie sonst nicht haben», betont Andrea Mercuri. «Der Unterricht ist nahtlos auf die Trainingszeiten abgestimmt. So hat das Training keine negativen Auswirkungen auf die Schulleistung und umgekehrt.» Das Programm ist bei den jungen Schwimmerinnen und Schwimmern sehr begehrt. «Das höchste Ziel jeder Athletin und jedes Athleten ist die Teilnahme an den olympischen Spielen», erklärt Massimo Meloni. «Wir bieten den Nachwuchstalenten ein gezieltes und individuell abgestimmtes Training, um sie bestmöglich zu fördern. Dies ist nur dank der hervorragenden Infrastruktur und der Unterstützung des CST möglich. Die Trainingsbedingungen hier in Tenero sind wirklich einzigartig».
Und wenn der olympische Traum Wirklichkeit wird, erreichen die Aufgaben des Trainers neue Dimensionen. «Ich konnte Noè Ponti während 10 Tagen in Tokio begleiten», erklärt Massimo Meloni. «Als dann die Wettbewerbe begannen, begleitete ich ihn aus der Ferne; aber die Distanz stellte in unserer Zusammenarbeit kein Hindernis dar. Wir hörten uns regelmässig, beispielsweise für letzte Tipps vor den Rennen, oder nach dem Wettkampf um zu hören, wie es gelaufen ist und wo die Schwierigkeiten waren. Ich versuchte, seine Gefühle nachzuvollziehen. Noè fühlte sich sicher und hatte seine Aufregung gut im Griff.»

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Die Trainer des Swiss Aquatics Trainingsstützpunkts in Tenero: Andrea Mercuri und Massimo Meloni (foto: Ralph Heksch).

Ein gut eingespieltes Trainerduo
Die beiden Trainer sind aufeinander eingespielt und arbeiten optimal zusammen. «Wir kennen uns seit fast vierzig Jahren und verstehen uns auch ohne Worte», erklärt Andrea Mercuri. «Unsere Stärke beruht auf unserer Arbeit als Team und auf dem gegenseitigen Vertrauen», betont Massimo Meloni.
«Wir wollen eine gute Beziehung mit den Nachwuchsschwimmerinnen und -schwimmern aufbauen», meint Andrea Mercuri. «Die jungen Kandidatinnen und Kandidaten nehmen während der Saison an kurzen Trainingscamps teil, bevor sie in das Programm einsteigen. So können wir sie besser kennenlernen und die Gruppendynamiken erkennen.»
Laut den beiden Trainern ist die menschliche Komponente der Schlüssel zum Erfolg des Swiss Aquatics Trainingsstützpunkts. «Hier in Tenero ist uns klar geworden, dass die Mitarbeitenden vor Ort den Unterschied machen. Im CST werden wir optimal unterstützt», betont Andrea Mercuri.«Die Mitarbeitenden sind hochprofessionell und flexibel. Sie finden immer eine Lösung für unsere Anforderungen. Unser Erfolg liegt ihnen am Herzen. Wenn unsere Schwimmerinnen und Schwimmer gute Resultate erzielen, sind sie die ersten, die ihnen gratulieren» fügt Massimo Meloni hinzu. 

Text: Jane D. Tedesco


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