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Ein Herz für das Eishockey

Seit mehr als einem Jahr gehört Roman Botta zu unserem Sportkoordinatoren-Team. Der ehemalige Eishockeyspieler der Clubs Lugano und Ambrì-Piotta organisiert und koordiniert heute die Sportaktivitäten der Gäste im CST.

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Foto: Ralph Heksch

Roman, während vielen Jahren hast du deine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Wie bist du Eishockey-Profi geworden?
Ich bin eher zufällig Profi geworden. Mit sechs Jahren habe ich mit Hockey angefangen: zunächst zusammen mit meinen Freunden auf der Strasse und später auf dem Eis. Mit der Zeit wurde Hockey meine Leidenschaft. Ich dachte allerdings nicht daran, Profispieler zu werden. Es ging vor allem um Spiel und Spass. Doch dann bekam ich das Angebot, in der Juniorenmannschaft des Hockey-Club Lugano zu spielen. Diese Chance hat mir die Welt des professionellen Eishockeys eröffnet. Später habe ich für Clubs wie Lausanne, La Chaux-de-Fonds, Langnau, Visp, Ambrì-Piotta, Freiburg und dann wieder für Visp gespielt, wo ich schliesslich meine Karriere beendet habe. Hätte man mir damals, als ich sechs war, prophezeit, dass ich einst meine Leidenschaft zum Beruf machen würde, hätte ich das nicht geglaubt.

Wie hast du nach dem Ende deiner Sportkarriere die Rückkehr ins «normale Leben» erlebt?
Als Hockeyspieler drehte sich alles um das Training und die Wettkämpfe. Ich lebte fern von der Realität in einer Art Blase. Meine Welt bestand aus meinem Zuhause und dem Eisfeld. Ausserhalb der Garderobe war ich stets höflich und diskret, denn neben dem Eisfeld wollte ich nicht in der Öffentlichkeit stehen.
Als ich spürte, dass mein Karriereende nahte, begann ich mich darauf vorzubereiten, die Türe der Garderobe ein letztes Mal hinter mir zu schliessen, auch wenn der Übergang von der Karriere als Spitzensportler ins «normale» Leben nicht einfach war. Meine Familie war mir in dieser Zeit eine grosse Hilfe. Sie hat mich in jeder Hinsicht unterstützt. 

Sehnst du dich nach deinem Leben als Profispieler zurück?
Die Art und Weise, wie wir uns auf eine Veränderung vorbereiten und damit umgehen, ist sehr wichtig. Dank der Unterstützung meiner Familie ist mir die Umstellung leichter gefallen. Bevor ich meine Schlittschuhe an den Nagel hängte, hatte ich ein Wirtschaftsstudium absolviert, was mir die berufliche Wiedereingliederung nach dem Karriereende erleichtert hat.

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Roman Botta: «Der Sport hat mich auf gelehrt, den Wert eines guten, von Harmonie und Respekt geprägten Arbeitsumfelds zu schätzen» (Foto: Ralph Heksch).

Eishockey hat dir viel gegeben. Welche Lehren kannst du daraus für deine Arbeit und für deinen Alltag ziehen?
Eishockey war für mich eine echte Lebensschule! Beispielsweise mit Blick auf die Disziplin: Pünktlichkeit, Leidenschaft und Professionalität bei der Arbeit, der Wille, sich jeden Tag zu verbessern, seine Grenzen ausloten und darüber hinausgehen. Der Sport hat mich auf gelehrt, den Wert eines guten, von Harmonie und Respekt geprägten Arbeitsumfelds zu schätzen. Diese Aspekte sind grundlegend, sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Wichtig ist zudem, Probleme positiv und gelassen anzugehen. Wenn es nicht gut läuft, gebe ich nicht auf. Ich bleibe positiv und gebe mein Bestes.

Hockey ist eine Konstante in deinem Leben. Nach dem Ende deiner Sportkarriere hast du dich entschieden, eine Schule für Nachwuchstalente zu eröffnen.  
Dieses Projekt habe ich 2013 nach meinem Abgang beim HC Ambrì-Piotta aufgegleist. Beim regelmässigen Training mit meinem Mannschaftskollegen John Gobbi kamen wir auf die alten Zeiten zu sprechen. Als Kinder konnten wir im Sommer nicht auf dem Eis trainieren, weil es keine Eisfelder gab. So entstand die Idee eines Trainingscamps im Tessin. Unser Ziel war und ist, Nachwuchseishockey zu fördern und den Junioren zu ermöglichen, sich auf dem Eis auf den Saisonbeginn vorzubereiten, um ihre Technik und Taktik zu verbessern.

Was hat dich dazu bewogen, Sportkoordinator im CST zu werden?
Ich liebe Sport und bin von den sportlichen Werten überzeugt. Ich spiele gerne Tennis und Fussball und bin auch mehrere Jahre gesegelt. Nach meiner Eishockeykarriere, dem Studium an der Universität und einer Tätigkeit für eine kantonale Finanzbehörde suchte ich eine Arbeit in der Sportwelt. Im CST arbeite ich in einem dynamischen und stimulierenden Umfeld, in dem ich den Jugendsport tagtäglich unterstützen kann.

Welches ist dein menschlicher und dein beruflicher Beitrag in deiner Rolle als Sportkoordinator?
Auf menschlicher Ebene versuche ich, stets positiv zu sein, um ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen. Es ist so wie früher in der Hockey-Garderobe: Wir sind ein Team. Je besser wir zusammenspielen, desto besser ist das Ergebnis. Auf beruflicher Ebene bringe ich meine Kompetenzen ein, die ich in der Wirtschaft und vor allem während meiner Zeit als Berufssportler erworben habe. 

Zum Abschluss drei Fragen:
Hast du Zahnkronen? Ja, 4!
Dein Motto? Wollen und können.
Welcher Hockey-Club ist besser: Ambrì-Piotta oder Lugano? Da muss ich passen!! *lacht* 

 


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