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Ein Kunstführer zum sechzigsten Jubiläum

Das CST feiert sein sechzigjähriges Bestehen. Pünktlich dazu erscheint ein Kunstführer, der die Architektur- und Landschaftsgeschichte des Sportzentrums seit 1963 präsentiert.

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Fünf grosse Gebäude stehen auf dem 350’000 Quadratmeter grossen Gelände. Vier davon wurden vom Architekten Mario Botta entworfen. Die Besucher des Zentrums schätzen die schönen Innen- und Aussenanlagen. Doch wie sind sie entstanden? Mit Unterstützung des Bundesamts für Sport BASPO hat die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte einen Kunstführer herausgegeben, der die ebenso imposanten wie stillen «Bewohner» von Tenero vorstellt: die Gebäude Sasso Rosso, Gottardo, Naviglio sowie das letzte im Bunde, der eindrückliche Neubau Brere.

Ein Sportpark
Umrahmt vom Fluss, dem See und den Bergen fügt sich das CST harmonisch in die Landschaft ein – eine einladende grüne Oase für die Besucherinnen und Besucher, mit zahlreichen Fusswegen, gesäumt von schattenspendenden doppelten Baumreihen. Die Wiesen sind nicht nur Grünflächen, sondern dienen als Fussballfelder, Beachvolley-Plätze, Tennis Courts, Bereiche für Weit- und Hochsprung, Parkour-Pisten, BMX-Bahnen, Half-Pipe, Becken für Wasserspringen oder Schwimmen. Aufgabe der Planer – Architekten und Landschaftsgärtner – ist es, das Gelände in eine vertraute Umgebung für die Besucherinnen und Besucher zu verwandeln: eine Sportwelt.

Im Dialog mit der Landschaft
Während der Sportpark Trainingsmöglichkeiten im Freien bietet, haben die Gebäude eine Doppelfunktion. Sie schaffen Räumlichkeiten (ihre Innenräume) und formen gleichzeitig die Landschaft (mit ihren Fassaden und Formen). Ihr Umfang, ihre Form, die Position der Fenster, die Farben der Materialien, die Position der Treppen und Türen, die Höhe der Decken oder die Intensität des Lichteinfalls sind alles Elemente, welche die Wahrnehmung der Besucherinnen und Besucher prägen. Eine Zeichnung auf Papier verwandelt sich schrittweise in einen dreidimensional erlebten und wahrgenommenen Raum. Nahezu das ganze CST wurde von Mario Botta bis ins letzte Detail ausgestaltet. Die Autorin schreibt, dass die Gebäude nach dem «Massstab der Landschaft» geschaffen wurden. Sie stehen im Dialog mit der Landschaft: mit den mächtigen Bergen, dem Felsgestein, der Weite des Sees und dem wechselnden Himmel.

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Besucherstimmen und Erlebnisberichte
Der Kunstführer ist jedoch nicht nur der Architektur gewidmet, sondern beinhaltet auch Erlebnisse und Geschichten der Nutzerinnen und Nutzer des CST. Bixio Caprara, Direktor des CST, erzählt uns, wie er die Gestaltung des CST und seine Einbettung in die Landschaft von Anfang an beobachtet und begleitet hat. Der Schwimmer Noè Ponti, dessen Talent im CST entdeckt wurde, lädt die jugendlichen Leserinnen und Leser ein, Freundschaften über den Sport zu pflegen und sich stets – auch kleine – Ziele zu setzen. Die Sprinterin Ajla Del Ponte spricht über das Gefühl der Vertrautheit beim Training im CST. Sie rät dazu, sich nach seinem persönlichen Rhythmus zu entwickeln und immer die Freude am Sport zu wahren. Der Architekt Mario Botta begleitet die Leserinnen und Leser bei der Lektüre des Kunstführers als Stimme aus dem Off. Mehrmals ergreift er das Wort und spricht über seine spannenden, intensiven und teils auch humorvollen Erfahrungen über zwei Jahrzehnte hinweg, während denen er regelmässig Bauvorhaben für das CST gestaltete.

Die Stimme der Expertin
Der Kunstführer wurde von Expertenhand verfasst: Autorin des Werks ist Silvia Berselli, Architektin und Dozentin für Architekturgeschichte an der Universität Parma. Mit ihrem unverkennbaren Stil gelingt es ihr, die Beschreibung der Bauwerke mit der Schilderung persönlicher Erfahrungsberichte zu verknüpfen. Dank ihrem Auge für Details fügt sie alle Elemente zu einem facettenreichen und vollständigen Gesamtbild zusammen.

Die Baukultur ins öffentliche Bewusstsein rücken
Kernaufgabe der 1880 gegründete Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) ist es, das baugeschichtliche Kulturerbe der Schweiz zu erforschen, zu dokumentieren und zu vermitteln. Die Organisation hat ihren Sitz in Bern, arbeitet in drei Landessprachen und verfügt über eine Filiale in der italienischen Schweiz. Die dem CST gewidmete Publikation trägt die Nummer 1120 und reiht sich in eine seit 90 Jahren herausgegebene Serie von Schweizer Kunstführern ein.

Text: Valeria Frei

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Berselli, S.: Das Nationale Jugendsportzentrum Tenero.
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, 2023.

Verkaufspreis: CHF 18

Bestellungen: cstenero@baspo.admin.ch 
(Ab Mai 2023)


Nationales Jugendsportzentrum Via Brere
CH-6598 Tenero
Tel.
+41 58 468 61 11

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Empfang

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Nationales Jugendsportzentrum

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